Lendersbergpiloten

Lendersbergpiloten - Als Siegburg flügge wurde

Buchtitel

Eine wenig bekannte Episode der Stadtgeschichte


Das bei Rheinlandia im Verlag ratio books im Juli 2023 erschienene kleine Buch beschreibt die kurze und intensive Episode des Segelflugsports in Siegburg. Es kombiniert Bildquellen, Luftbilder und Karten mit Berichten von Zeitzeugen und der Presse, um Geschehnisse und die Nutzungsareale der Fliegerwiese am Lendersberg auf dem heute vollständig überbauten Gelände zu rekonstruieren.

Im Februar des Jahres 1930 schickte sich eine Schar flugbegeisterter junger Siegburger erstmalig an, oberhalb des Dörfchens Kaldauen am Lendersberg einen stoffbespannten Hanggleiter zum Startplatz hinaufzuziehen und damit das Fliegen zu lernen.

Im großen Bild fügt sich dieses Siegburger Ereignis nahtlos in die Historie der fortschrittsbegeisterten zwanziger Jahre in der jungen Weimarer Republik ein. Die Luftfahrt wurde als wichtige nationale Schlüsselindustrie der Zukunft verstanden und sollte gezielt gefördert werden.

Bis zum Ende der alliierten Besatzung der Rheinlande 1926 hatte sich hier ein großer Nachholbedarf gebildet. Bonn mit dem Raum Rhein-Sieg entwickelte sich bald zu einem Zentrum der Konzeption für die Segelflugausbildung. Eine 1928 erlassene Verordnung des Berliner Wirtschaftsministeriums zur Aufnahme der theoretischen und praktischen Ausbildung in den Schulen der Republik fußte wesentlich auf dieser Vorarbeit. Der gepachtete Fliegerhang am Lendersberg diente ab 1930 den Flugschülern, die ersten Schritte bis zum freien Flug mit selbst gebauten Gleitern zu erlernen.

Ab 1933 erfolgte über Nacht die Auflösung und Übernahme jeder fliegerischen Selbstorganisation durch den nationalsozialistischen Staatsapparat. Von nun an zielte die von der paramilitärischen Jugendorganisation HJ geführte Ausbildung auf die Heranziehung militürischer Flugzeugbesatzungen.

Vor Ort am Lendersberg zeugen nur noch wenige Spuren am Boden von dieser Geschichte. Der Sport wird heute noch auf dem vier Kilometer entfernten Flughafen von Hangelar gepflegt.

Die Publikation (ISBN 978-3-945953-31-0) ist noch im Stadtmuseum Siegburg oder direkt beim Autor (Siehe Impressum auf https://www.ushabti.de) erhältlich.

Reliefkarte und Bebauung