Archiv Jahr 2000
Der Nistkasten:
Hinweis: Alle Videos ohne Ton!
Informationen im Netz:
einheimische Meisen
Blaumeisen
Königsbronner Meisen
(Die HP von Manfred Böhmel)
28. und 29. Maerz
Ein erster Besuch (638 KB) von Blaumeisen im neuen Kasten. Erkenntlich
an der dunklen "Tonsur" auf dem Kopf.
Seltenere
Tannenmeisen, (460 KB) erkennbar am hellen Fleck auf dem Hinterkopf,
beginnnen mit dem Nestbau.
Im leeren Nest sieht man gut die angeborene Verhaltensweise, durch
Abspreizen (1 MB) der Fluegel ("Flaggen"),
Rutschen auf dem Bauch und Nachhintenwerfen der Beine im Nistmaterial eine Kuhle zu bilden.
Sie werden von dem Blaumeisenpar vertrieben, das anschliessend das eingebrachte Material
(Moos) wieder ausraeumt. Die Tannenmeisen scheinen aus dem nahegelegenen Wald zu kommen.
1. bis 12. April
Der Nistbau (1 MB) schreitet unter Beteiligung beider (Blaumeisen) schnell voran und erreicht am 12. Maerz
etwa die Hoehe von ca.- 2 cm unter Flugloch und somit eine Gesamthoehe von ca. 10 cm. Die Fuellung
geschieht zeitlich recht uneinheitlich und insbesondere bei nassem Wetter laesst der Eifer nach oder
erlischt sogar ganz. Eine Nestkuhle ist noch nicht sichtbar, wird aber bald auftauchen, wenn das
Weibchen damit beginnt, die Naechte im Nistkasten zu verbringen. Alles ist schon gut mit Flaum ausgepolstert.
Die im Video gezeigten "Baubewegungen" sind bei beiden Geschlechtern die gleichen wie bei den Tannenmeisen.
13. bis 22. April
Seit dem 18. April "uebernachtet" die Meisendame im Kasten. D.h. Einchecken
ungefaehr abends um 19:30 h.
23. - 25 April
Nacheinander werden acht Eier gelegt. Die Versorgung mit Futter erfolgt derweil
durch das Maennchen.
7. Mai
Acht Piepmaetze sind aus den Eiern geschluepft.
13 Mai.
Eine Woche alt sperren sie alle die Schnaebel auf, sobald ein Altvogel
in den Kasten kommt. Und das macht er nie ohne Futter: Raupen Insekten, Maden etc.
Beugt er sich ueber die Brut, gibt er einen seltsamen Laut von sich, wie das
Schnalzen einer Zunge.
bis 20 Mai.
Zwei Wochen alt sind es immerhin 7 Jungvoegel, die sich gegenseitig
rabiat ums Futter balgen. Es ist abzusehen, wer die groessten Draengler sind
und wer nicht und dafuer ganz schlechte Chancen hat, durchzukommen.
Ein paar Tage spaeter sind tatsaechlich nur mehr vier quicklebendig, haben sich
vorne ans Flugloch gemogelt und warten da aufs Fressen. Man waermt sich gegenseitig
dabei. Waehrenddessen liegt einer ziemlich krank und klein im Nest und ein weiterer
schon tot liegt direkt am Flugloch. Offenbar zu schwer, um herausgeworfen zu werden.
Stunden spaeter traegt einer der Altvoegel den verendeten Jungvogel aus der
Nestkuhle. Gegen abend des 20.Mai sitzt ein Altvogel auf der Kuhle ueber einem reglosen
Jungen und der Rest der Mannschaft hat sich ins obere linke Eck zu zweit und
einer alleine rechts unten hinverkrochen.
Warum, wird kurze Zeit spaeter klar: Ein
Buntspecht (ca 1.2 MB)
versucht, sich ein Jungtier aus dem Nistkasten zu holen.
Der Altvogel faucht wie eine Katze und spreizt saemtliche Feder ab, um groesser zu wirken.
Es wird klar, dass die Draengler vorne am Flugloch ganz schoen gefaehrdet sind
und der Specht mit seinen Schnabelhieben vielleicht schon mehrfach getroffen hat
ohne die Beute herausziehen zu koennen.
Normalerweise kommen in der Aufzucht befindliche Jungtiere eher durch zu geringes Futterangebot und
das Durchsetzungvermoegen kraeftigerer Gechwister sowie Zeckenbiss und Krankheiten
um, aber die Haelfte der Eierzahl bleibt meistens uebrig. Der Buntspecht
kommt nur wenig weit hinein und das Flugloch darf mit seinen minimalen 28 mm nicht kleiner sein!
In ca 4-5 Tagen wird der durchgekommene Rest der Jungen fluegge.
Dass Buntspechte auch fremde Jungvoegel als Nahrungsquelle rauben, habe ich bislang nur 1x im Netz gefunden.
Der Server ist allerdings oefters unten (http://home.pfaffenhofen.de/lbv/bunt.htm).
bis 23 Mai.
Das Nest ist leer, wahrscheinlich wurde das Junge am Dienstag im Laufe des Tages fluegge.
Nest gereinigt und Vorbau gegen Specht angesetzt. Vielleicht gibts im Juli eine zweite Brut...